Drückergarnituren - mehr als eine Klinke
Türdrückergarnituren sind Sets, die ein einheitliches Bild an Ihr Türblatt zaubern. Verschiedene Materialien lassen nicht nur dem eigenen Geschmack Spielraum zur Ausstattung, die Drückergarnitur kann auch an besondere Belange und Anforderungen angepasst werden. Während die Drückergarnitur früher einfach nur zum Öffnen der Tür diente, ist sie heutzutage ein Stilelement, das den unterschiedlichsten Herausforderungen gewachsen ist.
Zusammen halten, was zusammen gehört
Als Drückergarnituren werden Sets bezeichnet, die genau festgelegte Komponenten und Bestandteile enthalten. Zu einer Drückergarnitur gehören die Türdrückerstiftteile und -lochteile, die die Klinke darstellen, der
Drückerstift, der die Klinken miteinander durch das Türblatt verbindet, das Türschild mit Lochung, Führungslager und natürlich die Befestigungsschrauben, die zum Anbringen der Garnitur benötigt werden.
Eine besondere Form der Drückergarnitur stellen Rosettengarnitur dar, diese bestehen nicht aus einem durchgehenden Türschild, sondern aus jeweils zwei Einzelrosetten, die einmal die Klinke und einmal die Lochung umschließen. Dadurch ist der Abstand zwischen Klinke und Lochung egal, da die Bestandteile gesondert angebracht werden. Die Garnitur wird immer komplett für beide Türseiten geliefert.
Die Optik
Es gibt Drückergarnituren in unterschiedlichen Formen: Verschiedene Kombinationen aus variierenden Drückerformen in L-, U- oder Flachform mit verschiedenen Schildern, wie Kurzschildern, die hauptsächlich bei Zimmertüren eingesetzt werden, oder Langschilder, die zur Abdeckung der Bohrungen bei Haus- und Wohnungstüren genutzt werden, aber auch mit
Rosetten, der modernen und filigranen Variante, sind möglich.
Neben der Form tragen auch unterschiedliche Materialien zum Erscheinungsbild bei. Ob Kunststoffdrücker in verschiedenen Farben, die Temperaturen nicht leiten, oder robuste Edelstahl- und Messinggarnituren, die eine erhöhte mechanische Festigkeit aufweisen, für jeden Anspruch gibt es ein Modell. Matt oder glänzend, Werkstoffkombinationen aus Holz und Metall - eine unendlich scheinende Vielfalt sorgt dafür, dass Sie das Passende für sich finden.
Spezifikationen
Die Drückergarnitur soll zum Gesamtkonzept des Raumes oder der Fassade passen, allerdings sind neben dem optischen Faktor einige andere Spezifikationen bei der Auswahl zu berücksichtigen. Verschiedene Normen sorgen dafür, dass die Garnituren einheitlichen Anforderungen standhalten.
Türfrage
In erster Linie ist es wichtig, sich über die Türart zu informieren, für welche die Drückergarnitur angeschafft werden soll. Flucht-, Feuerschutz-, Hauseingangs-, Wohnungs- oder Zimmertüren oder Türen, die zu großen Hallen führen, werden mit unterschiedlichen
Innentürbeschlägen ausgestattet. Die Anforderungen jeder einzelnen Türart sind speziell und sollte auch mit einer dafür ausgelegten Türdrückergarnitur ausgestattet werden.
Brand- und dauerfunktionstechnische Prüfungen sollten, gerade für öffentliche Gebäude und häufig genutzte Türen, vorhanden sein. Durch angepasste Konstruktionen der Führungslager werden beispielsweise Drückergarnituren für viel genutzte Türen so konzipiert, dass die häufig auftretenden Kräfte abgefedert werden und eine dauerhafte Haltbarkeit entsteht.
Lochung
Die Lochung der Drückergarnitur, egal, ob mit Türschild oder Rosette, muss zu dem verwendeten Schließmechanismus passen. In Zimmertüren, die sich innerhalb der Wohnung befinden, werden häufig Buntbartschlösser angewandt.
Wohnungseingangs- und Haustüren sind hingegen mit
Profilzylindern versehen. In öffentlichen Gebäuden wird fast ausschließlich mit Profilzylindern und Schließanlagen gearbeitet. Nutzen Sie Drückergarnituren mit der Lochung PZ.
Schlitzkopfgarnituren werden in Toiletten und Bädern eingebaut. Die Tür wird mit einer fest verankerten Vorrichtung von innen verriegelt, dadurch ist kein gesonderter Schlüssel zum Verschließen der Tür nötig. Ist es einmal notwendig, die Tür notgedrungen von außen zu öffnen, kann diese mit Hilfe eines Schraubendrehers über den Schlitzkopf geschehen.
Anforderungen nach DIN für besondere Garnituren
Die DIN 18255 legt bestimmte Eigenschaften für eine Drückergarnitur fest. Hierbei werden verschiedene Arten der Garnitur berücksichtigt. Weitere DIN-Normen zum Brandschutz und zur Einbruchshemmung sorgen dafür, dass die Türbeschläge einer optimalen Qualität und Widerstandsfähigkeit obliegen.
Wechselgarnituren
Wechselgarnituren werden häufig an Wohnungseingangstüren installiert. Sie sind an der Türaußenseite mit einem Knauf statt mit einer
Türklinke ausgestattet, dadurch ist ein Eintreten ohne passenden Schlüssel kaum möglich. Bei einer solchen Drückergarnitur ist es wichtig, ein Schloss mit Wechselfunktion zu verwenden, damit die Tür per Schlüssel geöffnet werden kann.
Panikgarnituren
Bei Fluchtwegen und Notausgängen sowie Türen auf Rettungswegen ist darauf zu achten, dass spezielle Panikgarnituren in Verbindung mit einem
Panikschloss verwendet werden. Die Besonderheit macht der geteilte Drückerstift aus. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Drückergarnitur dieses spezielle Kriterium, um Sicherheitslücken zu schließen.
Feuerschutz-Drückergarnituren
Drückergarnituren, die den Anforderungen im Brandschutz gerecht werden sollen, unterliegen ganz speziellen und strengen Prüfungen und Normen. Wenn Sie die Drückergarnitur an einer brandschutztechnisch relevanten Tür einsetzen wollen, muss diese den Anforderungen unbedingt gerecht werden. Hitzebeständige Werkstoffe, Vierkantstifte und Stahlkerne, die mindestens 80 mm tief in den Türgriff hineinreichen, sind einige grundlegende Konstruktionsmerkmale. Vermeiden Sie es, andere Drückergarnituren zu verwenden.
Mit der richtigen Auswahl an Form, Material, Farbe und nicht zuletzt den Eigenschaften der Tür werden Sie sich gern die Klinke in die Hand geben.