Die Knieorthese - Kniebeschwerden müssen nicht sein!
Als Orthesen werden medizinische
Hilfsmittel zur Unterstützung oder Korrektur sowie Funktionswiederherstellung von Gelenken bezeichnet. Ist hiervon das Knie betroffen, spricht man von einer Knieorthese. Vor der Anschaffung sollte der behandelnde Arzt mit dem Therapeuten zusammen einen Plan mit den therapeutischen Zielen erstellt haben, damit bekannt ist, welche Eigenschaften die Knieorthese haben soll. Knieorthesen sind in verschiedenen Größen und Schienenlängen erhältlich. Ein Laufen ist problemlos möglich, zur Entlastung und Sicherheit kann die Bewegung durch die Nutzung von
Krücken oder
Gehhilfen empfohlen werden.
Wann eine Knieorthese benötigt wird
Die Hauptwirkungen der Knieorthesen liegen in folgenden Bereichen, wobei sich einzelne Bereiche auch je nach Schwere des Zustandes überschneiden können:
Die Stabilisierung
Die Knieorthese wird zur Stabilisierung bei postoperativer Therapie bzw. zum Ausgleich eines instabilen Gelenkes verwendet.
Eine partielle Ruhigstellung
Man strebt bei Gelenkreizungen, Arthrosebeschwerden, bei vorübergehender Instabilität und natürlich in der prä- und postoperativen Therapie partielle Ruhigstellungen an.
Die Entlastung
Eine Entlastung des Knies ist dort erforderlich, wo schwere Arthrosen behandelt werden oder Eingriffe an den Gelenkflächen vorgenommen wurden. Die hierfür geeigneten Knieorthesen setzen am Sitzbein im Beckenbereich an und leiten das Gewicht auf den Boden weiter.
Optimale Führung der normalen Kniescheiben- oder Kniebewegung
Eine Führung wird da vorgegeben, wo es seitliche Abweichungen im Knie gibt oder Schädigungen der Seitenbänder vorliegen. Eine andere Orthesenart erlaubt es, den Bewegungsbereich der Kniescheibe zu lenken.
Korrekturen oder Retentionen, um Knieversteifungen aufzulösen
Korrekturen können bei ausgeprägten X- oder O-Beinen vorgenommen oder über Retentionsorthesen steife Gelenke wieder beweglich gemacht werden.
Anforderungen an eine Knieorthese
Die Knieorthese wirkt optimal, wenn sie richtig platziert wird und beim Gebrauch nicht verrutschen kann. Neben einer guten Passform und relativ großen Auflageflächen spielen auch spezielle Oberflächenmaterialien wie Textil oder Leder oder Beschichtungen eine wichtige Rolle.
Zum Aufbau einer Knieorthese
Knieorthesen bestehen aus gefensterten Halteschalen für den Ober- und Unterschenkel, die entweder eine einseitige Schiene oder zwei beidseitige, bewegliche, arretierbare oder unbewegliche Verbindungsschienen besitzen. Verstellbare Haltebänder an der Vorder- oder Rückseite lassen eine genaue Anpassung an den Beinumfang zu.
Das Gelenk der Verbindungsschiene
Man unterscheidet anhand der Gelenkausgestaltung monozentrische (einachsige) und polyzentrische (mehrachsige) Orthesen. Während eine monozentrische Knieorthese nur ein Knicken und Strecken des Beines zulässt oder verhindert, erlaubt ein polyzentrisches Hilfsmittel mehrachsige Bewegungen in einem einstellbaren Bereich, womit eine natürliche Kniebewegung, wie etwa beim Gehen oder Laufen möglich ist und weniger Probleme im Zusammenspiel von Orthese und Bein entstehen.