Seitenschneider durchtrennen Drähte und Glasfaserkabel mit einem Handgriff
Seitenschneider gehören im Handwerk und ganz besonders bei Elektroinstallationen zu den wichtigsten
Schneidwerkzeugen. Charakteristisch sind die seitlich liegende Schneide und der verhältnismäßig lange Griff, wodurch sie über eine starke Hebelwirkung verfügen und Drähte sauber durchtrennen.
Seitenschneider für die unterschiedlichen Anforderungen
Während sie früher hauptsächlich für das Durchtrennen von
Kabeln,
Drähten und Saiten verwendet wurden, gibt es heutzutage Seitenschneider für die unterschiedlichsten Materialien und Einsatzzwecke. Extrem leistungsstark sind
Kraftseitenschneider. Sie verfügen über eine hohe Schneidehärte für alle Drahtsorten inklusive Pianodraht und arbeiten mit einem Übersetzungsverhältnis, das den Kraftaufwand deutlich minimiert.
Elektronikseitenschneider sind die kleinsten Ausführungen und das ideale Werkzeug für Arbeiten an Platinen.
Glasfaserkabel beziehungsweise Lichtwellenleiter lassen sich mit speziellen LWL-Seitenschneidern durchtrennen. Auch für Kunststoff gibt es eine große Auswahl an Seitenschneidern mit verschiedenen Schneidewinkeln. Die meiste Kraft steckt in einem
Hebelseitenschneider. Diese starken Werkzeuge nehmen es problemlos mit gehärtetem Stahldraht und Pianodraht auf, häufig sind mit einem Doppelgelenk und einer Öffnungsfeder ausgestattet. Arbeiten an elektrischen Leitern werden mit VDE-Seitenschneidern durchgeführt. Sie müssen isoliert sein und vor hohen Spannungen von etwa 1000 Volt schützen.
Druckluftseitenschneider kommen überwiegend in der Industrie zum Einsatz, sie schaffen bis mehreren hundert Schnitten pro Minute und werden per Knopfdruck bedient.
Praktische Kombiwerkzeuge
Selbstverständlich werden auch Seitenschneider angeboten, die gleich mehrere Funktionen erfüllen. Abisolier-Seitenschneider verfügen über spezielle Löcher, wodurch man Leiter und Drähte schnell von der Ummantelung befreien kann. Sie sind häufig als isolierte Ausführungen erhältlich und VDE-geprüft. Eine weitere Variante stellt eine Kombination aus Plombierzange und Seitenschneider dar. Diese Werkzeuge sind so konstruiert, dass sich je nach Bedarf gewöhnliche Drähte als auch Plombendrähte von Kunststoff- und Bleiplomben durchtrennen lassen. So gut wie alle Arten von Seitenschneidern werden mit verschiedenen Schneideleistungen für weiche, mittelharte und sogenannte Pianodrähte von unterschiedlichem Durchmesser angeboten.
Auf die angegebenen Normen achten
Wie alle Profi-Werkzeuge müssen Seitenschneider den vorgegebenen Normen entsprechen. Die übergreifende Norm für Seitenschneider ist die DIN ISO 5749, die Funktionstauglichkeit ist in der DIN ISO 5744 geregelt. Für Einweck Schneidezangen gilt die DIN ISO 9654. Isolierierte Seitenschneider mit einem Schutz vor hohen Spannungen müssen nach der DIN EN 60900 geprüft sein und über eine entsprechende Kennzeichnung verfügen.