JO ZIEGLER, Jahrgang 1949, verarbeitet eigene biografische Begebenheiten aus seiner Jugend in der unmittelbaren Nachkriegszeit im zerbombten Ruhrgebiet bis hin zu Zeiten komplexer 1968er Studienjahre und übt dabei eine gesellschaftlich wenig euphorische Kritik. Gemäß des Bauplans seiner assoziativen Erzählweise, die von kleinsten, alltäglichen Beobachtungen ausgehen, zu langen Assoziationsketten führen können und, um eigenen Wahrnehmungen auf die Spur zu kommen, setzt er gezielt die Mittel der ,,Chronographie" als subtilen Gegenpart zur chronologischen Erzählweise ein - vornehmlich, um einer monokausalen Eindimensionalität zu entgehen und somit den vollen Fluss des Bewusstseins durch Zeiten und Erlebnisse, Erinnerungen und Fakten, Erfahrungen und Träume vorbeiziehen zu lassen. Die so gerierten ingeniösen Sprachbilder erinnern an das ,,automatische Schreiben" der Pariser Surrealisten, ebenfalls an die ,,Cutup-Technik" des amerikanischen Avantgardisten William S. Burroughs (Naked Lunch), zu denken wäre auch an die Sprach-Experimente eines James Joyce (Ulysses) oder gar an Sprachzertrümmerungen eines Gustav Sack (Ein verbummelter Student). Mit diesem literarisch anspruchsvollen Konzept, ergänzt von künstlerisch hochwertigen Fotos, führt JO ZIEGLER durch seine sieben Interviews in sieben verschiedenen Lokationen im Münsterland, im Rheinland und im Ruhrgebiet. ,,Dies ist ein Buch, dem jeder sich selbst hinzufügt. Beim Lesen schon beginnt die Selbstbefragung". Christa Wolf (Berührung), Vorwort zu Maxie Wander ,,Guten Morgen, du Schöne". Weitere Informationen: | | Author: | Jo Ziegler | Verlag: | tredition | Sprache: | ger |
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