Silikon-Abformmaterial: Ein Material, das durch seine Vielseitigkeit besticht
Silikon gehört zu den zahnmedizinischen
Abformmaterialien und wird in kondensationsvernetzendes und additionsvernetzendes Silikon bzw. in K- und A-Silikon unterteilt. Eine weitere Unterscheidung erfolgt nach der Konsistenz des Materials. So lässt sich Silikon mit der Bezeichnung Typ 0 kneten, Typ 1 weist eine hohe, Typ 2 eine mittlere und Typ 3 eine niedrige Konsistenz auf.
Anwendungsgebiete
A- und K-Silikone sind im
Dentalbereich vielseitig einsetzbar. Beiden gemein ist die Verwendung als Vorabformmasse für Korrekturabformungen oder in der Doppelmischtechnik. K-Silikone können in fast allen Bereichen der dentalen Abformtechnik eingesetzt werden. Mit ihnen können u.a. Erstabformungen vorgenommen werden, sie dienen als Schutzisolierung der Prothesezähne oder können als Fixierung der Zähne in der Gusstechnik verwendet werden. A-Silikone hingegen sind spezialisiert auf Brücken-, Inlay- und Onlayabformungen. Außerdem sind sie ideal für die Herstellung von Provisorien und zur Fertigung von Tiefziehschienen.
Eigenschaften des Silikon-Abformmaterials
Eine ideale Endhärte, optimale Dimensionsstabilität und ein exzellentes Rückstellvermögen sind die Markenzeichen beider Silikonarten. Darüber hinaus lassen sich A- und K-Silikone problemlos und homogen anmischen. Während K-Silikone sich außerdem durch hohe Reißfestigkeit und eine einwandfreie Detailwiedergabe auszeichnen, überzeugen A-Silikone mit langer Lagerstabilität und vorteilhaften hydrophilen Eigenschaften. Letztgenannte wirken sich positiv auf die Abformung feuchter Oberflächen aus. Eine Vermischung beider Silikonarten ist nicht möglich, auch die Kombination eines z.B. flüssigen A-Silikons mit einem bereits verfestigten K-Silikon lässt sich nicht realisieren.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist bei beiden Silikonarten gleich. Eine kühle Lagerung wirkt sich weder bei A- noch bei K-Silikonen negativ auf die Fließfähigkeit aus. Allerdings muss beim Einsatz des Materials darauf geachtet werden, dass eine niedrige Lagertemperatur die Abbindereaktion des Silikons etwas verzögert. Silikon in knetbarer Konsistenz sollte vornehmlich in metallischen Serienlöffeln verabreicht werden. So kann eine Deformation des Löffels durch die schwere Masse vorgebeugt und ein unerwünschtes Verzerren des Gebissabdruckes verhindert werden. Eine Desinfektion des
Abformmaterials ist uneingeschränkt möglich. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass mit dem Desinfizierungsvorgang eine leichte Schrumpfung des Silikons einhergeht.