Das Blottingpapier beschleunigt den Transfer
In der
Molekularbiologie werden DNA, RNA oder Eiweiße auf einer Gelplatte getrennt, indem man sie mittels Strom, Diffusion oder Kapillardruck wandern lässt. Das beim
Blotting erhaltene Ergebnis wird auf eine Membran übertragen und fixiert. Im dazu erforderlichen Blottingaufbau findet man das Blottingpapier zweimal im Stapel. Zum einen kommt ein Blatt zwischen Transferlösung und Gelplatte und zum anderen zwischen Membran und die saugenden Papierhandtücher.
Zweck des Blottingpapiers
Das hochreine Papier wird wegen seiner sehr hohen Saugkraft verwendet, weil damit der Blottingprozess erheblich beschleunigt wird. Am optimalsten ist es, wenn das Papier die gleichen Abmessungen wie die Gel- und Membranplatte hat.
Die übliche Verwendung
Das Blottingpapier wird im Southern-, Northern- und Western-Blotting verwendet. Das Southern-Blotting dient der Bearbeitung von DNA, das Northern-Blotting der von RNA und das Western-Blotting der von Eiweißen und Makromolekülen. Das Blottingpapier unterscheidet sich dabei teilweise in der Oberfläche und im Absorptionsvermögen, je nach konkretem Einsatz.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
Allzweckpapier ist neben den üblichen Blotting-Verfahren auch für Dot-Blots und Slot-Blots, Lifting von Sequenzierungsgelen oder als Docht für Elektrophoresegele im Einsatz. Dot-Blots und Slot-Dots sind extrem einfache Blottingsverfahren, bei denen die vorherige
Elektrophorese auf Gel entfällt und die Probe direkt auf die Membran getropft wird.
DieTypen-Bezeichnungen
Die Hersteller bezeichnen die Papiere daher je nach Verfahren, indem sie Sonderbezeichnungen vergeben. So bedeutet etwa GB003, dass das Papier 0,8 Millimeter (mm) dick, die Oberfläche glatt und das Absorptionsvermögen mittel ist und daher eine besondere Eignung für den Membran-Gelsupport gegeben ist. Andere Hersteller verarbeiten Pflanzenteile und unterscheiden diese Typen nach BF2 oder BF3.
Das Material von Blottingpapier
Blottingpapier wird oft aus hochfeinem Chromatographiepapier hergestellt. Andere Hersteller verarbeiten Baumwoll-Linters mit über 98 % Alpha-Cellulose-Gehalt, was zu dickeren Stärken und daher besonderen Adsorbtionseigenschaften führt, die insbesondere gleichmäßig über die Fläche verteilt sind. Solche Blottingpapiere schaffen Saughöhen ab 70 Millimeter (mm) in zehn Minuten aufwärts. Unter Baumwoll-Linters versteht man die bis fünf Tage nach der Blüte gebildeten sehr kurzen Baumwollhaare der Pflanze.