Ferngläser sind doppelte Fernrohre
Ferngläser oder Feldstecher sind doppelte Fernrohre. Durch die Erzeugung eines Bildes auf jedem Auge ermöglichen diese
optischen Geräte eine räumlichere Darstellung, ein klareres Bild und eine stärkere Ermüdungsfreiheit als einfache Fernrohre. Ihren Einsatz finden Ferngläser in der Stern- und Naturbeobachtung sowie im militärischen Bereich.
Bestandteile des Fernglases - Objektiv, Okular und Prismensystem
Grundlegend besteht ein Fernglas aus einem Objektiv, einem Okular und einem Prismensystem. Das Objektiv enthält zwei bis fünf Linsen. Es entwickelt ein Bild, das um 180 Grad gedreht und seitenverkehrt ist. Zusätzlich wird es verkleinert. Das Okular vergrößert es. Ein Prismensystem bringt das Bild wieder in die korrekte Position, ohne es kleiner oder größer darzustellen. Diese Bauteile sind jeweils in zwei Fernrohren untergebracht, die über einen Querbalken verbunden sind. Über einen Verstellmechanismus auf diesem Balken wird das Fernglas auf unterschiedlich entfernte Objekte angepasst. Neben diesem manuellen Fokus ist auch ein Autofokus erhältlich. Er stellt sich automatisch auf die jeweilig durch das menschliche Auge fokussierte Entfernung ein. Es sind zwei Fernglastypen zu unterscheiden: Ferngläser mit dem Porro-Prismen-System und dem Dachkant-Prismen-System.
Formen von Ferngläsern
Porro-Prismen-System
Die Bauweise eines Fernglases mit Porro-Prismen-System ist einfach und leicht an seinem stufigen Aufbau zu erkennen. Zwei Prismen sind in den beiden Fernrohren verbaut, die jeweils das Bild auf den Kopf und wieder zurückstellen sowie die Seiten tauschen. Das Fernglas ist recht breit, weil die Objektive weit auseinander stehen müssen. Das Bild wirkt räumlicher bei Entfernungen bis zu 100 m. Großfeldstecher sind meist mit diesem System ausgerüstet. Die Ferngläser haben meist ein höheres Gewicht als Dachkant-Prismen-Ferngläser und sind weniger kompakt.
Dachkant-Prismen-System
Ferngläser mit Dachkant-Prismen-System haben eine kompliziertere Bauweise. Beide Fernrohre können hierdurch parallel zueinanderstehen. Das Objektiv und das Okular sind in einer Linie verbaut. Die kompakte Bauweise ist auf für einen Spritzwasser- und Staubschutz von Vorteil. Meist für den dauerhaften Feldeinsatz konstruiert, sind Dachkant-Prismen-Ferngläser durch ihre geringere Größe und ihre Leichtigkeit vorteilhaft.
Merkmale eines guten Fernglases
Gute Ferngläser, gleich welchen Prismen-Systems, zeichnen sich durch diese Merkmale aus:
- Das Fernglas sollte das gesamte Gesichtsfeld wiedergeben. Brillenträgern empfiehlt sich, auf ein Fernglas mit verstellbarem Augenabstand zu achten.
- Sind die verwendeten Prismen von guter Qualität, erzeugen sie eine runde Form. Dies kann geprüft werden, wenn das Fernglas in ca. einem Meter Entfernung gegen Licht gehalten wird.
- Die erzeugten Bildpunkte sollten rechts und links gleich sein. Sind beide Hälften des Fernglases nicht parallel konstruiert, können die Augen schnell ermüden.
- Die Objektive sollten nicht zu viel Licht reflektieren, um scharfe Bilder zu erzeugen.
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Wir bieten Ihnen neben Ferngläsern auch das passenden Zubehör. So sind beispielsweise
Antibeschlagsokulare oder
Stativadapter erhältlich.