Der Gewebekonus für die Absorptionsmessung bei körnigen Produkten
Der Gewebekonus wird in der
speziellen Analytik, von der in der Medizin-, Lebensmittel, Getränke-, Bio- und Pharmatechnik Gebrauch gemacht wird, in die Gruppe der Siebe einsortiert. Dies hängt mit dem Aussehen des Gewebekonus zusammen. Es handelt sich hierbei um einen ca. einen Zentimeter hohen Kegel aus feinem Drahtgewebe mit Maschenweiten im Mikrometerbereich, der nach unten spitz zuläuft und in dem oberen Rand einen überstehenden Draht zum Einhängen an Laborgläsern wie
Reagenzgläsern bzw. zum Eintauchen des Konus in die Probe besitzt.
Warum einen Gewebekonus einsetzen?
Im Prinzip gehört das
Sieben zu den mechanischen Trennverfahren in der Physik, wobei Stoffe nach Korngröße auseinandersortiert oder aber Flüssigkeiten von Feststoffen getrennt werden. In letzterem Fall spricht man auch vom Filtrieren. Der Gewebekonus wird dabei aber im Gegensatz dazu benutzt, um das Absorptionsvermögen von körnigen Produkten nach der Westinghouse-Methode zu messen, indem man ihn mit Körnern füllt und anschließend in die Flüssigkeit hält. Wiegt man den Gewebekonus vorher und nachher kann man exakt sagen wieviel Flüssigkeit vom Inhalt aufgenommen wurde. Daher kann man sagen, dass der Gewebekonus im Rahmen der Partikelanalytik verwendet wird. Zudem quillt ein Partikel durch die Aufnahme von Flüssigkeit auch auf und kann mit einem Partikelgrößenmessgerät auf Partikeldurchmesser im Millimeter-, Mikrometer- und Nanometer-Bereich gemessen werden.
Beispiel für Produkte mit Messungen nach der Westinghouse-Methode
Hier gewinnen Sie wieder einen Einblick in die Europäischen Normierungsverfahren. Die Messungen nach der Westinghouse werden unter anderem vorgenommen
- nach DIN EN 15 366:2005 an Produkten für den Winterdienst und Straßenbetriebsdienst bzgl. des Bindemittels zur Anwendung auf Straßen oder
- nach der französischen Norm NF V 19-002 in Bezug auf die Bewertung von Heimtierstreu auf Absorptionsvermögen und Wasserhaltevermögen.
Das Material
Der Draht und der obere verdickte Rand des Gewebekonus bestehen aus Edelstahl. Da meist das Absorptionsvermögen körniger Produkte in Bezug auf Wasser, Urin oder Salzwasser gemessen wird, ist Edelstahl dem gegenüber unempfindlich. Der Edelstahldraht ist mit Durchmessern von ca. einem Drittel bis zu einem Viertel eines Millimeters zwar extrem dünn, aber robust und behält seine Form, so dass die Messdurchmesser gewährleistet sind, die in DIN-Normen gefordert werden.