Mit der Hakenzange greifen und ziehen
Die Hakenzange gehört neben Instrumentenbereichen wie Biopsie- und
Fasszangen, Haltezangen, Anlegezangen, Dentalzangen zur Gruppe der medizinischen Zangen (Biegezangen, Drahtzangen, Kornzangen,
Tupferzange).
Zur Verwendung
Hakenzangen werden in Arzt- und Tierarztpraxen ebenso wie in Operations- und Untersuchungsräumen der Kliniken genutzt und müssen daher als Werkzeug
autoklavierbar oder sterilisierbar sein, um eine Ansteckung der Patienten untereinander oder zwischen Patient und Arzt durch eine Übertragung von Keimen zu vermeiden. Daher bestehen die
medizinischen Zangen überwiegend aus Edelstahl.
Zum Aufbau
Hakenzangen fallen durch eine langgezogene, dreieckige Form zwischen Gelenk und Augen (rundgeformte Griffenden) auf. Zwischen den Augen verläuft ein Metallsteg, der sich im geschlossenen Zustand der Zange überlappt und ein in Stufen arretierbares Schließen der Zange ermöglicht. Die Augen sind an der kurzen Seite des Dreiecks leicht nach außen liegend befestigt. Die geraden oder gebogenen Backen enden abgeknickt (ein Zahn) oder besitzen mehrere Zähne (Bezahnung).
Auswahlkriterien: Art/Erfinder, Längen und Bezahnung
Es gibt vielfältige Formen und Ausgestaltungen unter den Hakenzangen, so dass die Zangen von der Art her meist nach dem Namen der Erfinder unterschieden werden können. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die Länge der Zange, gemessen vom Griffende bis zur Spitze und angegeben in Millimeter, sowie die Bezahnung. Die Bezahnung und die Zangenart nach Erfinder hängen meist zusammen. Die Bezahnung nennt die Anzahl der Zähne an der Zangenspitze unten und oben, während der Erfinder bzw. die Art Auskunft über die Anordnung der Zähne gibt.
Von der Verwendung her gibt es – geordnet von häufig nach weniger häufig – folgende Arten, wobei die Bezahnung vom Querschnitt her betrachtet wird:
- nach Museux, die unteren Zähne bilden einen Becherrand, in den die oberen Zähne als Ausläufer des Deckels hineingreifen, also eine „2 × 2“-Bezahnung;
- nach Schröder mit zwei oder mehr aufeinandertreffenden Zähnen zum Halten von Geweben, wobei die Backen gerade oder leicht gebogen sind;
- nach Jacobs, die oberen und unteren Zähne umschließen einen fast viereckigen Hohlraum um Adern oder Sehnen zu umfassen, oder
- nach Braun zum Schneiden, weil hier drei Zähne von oben press in vier Zähne von unten eintauchen und damit eine trennende Wirkung erzeugen.