Die Handgelenkorthese - fixieren, korrigieren oder unterstützen
Eine Handgelenkorthese hat im Wesentlichen drei Haupteigenschaften, die auch kombiniert werden können:
Statische Handgelenkorthesen erlauben ein Lagern oder Fixieren des Gelenks. Ist die Orthese dagegen dynamisch, kann man Fehlstellungen korrigieren bzw. rückgängig machen. Funktionelle
Orthesen haben schlicht eine unterstützende Funktion.
Im Regelfall bestimmt der Arzt mit dem Therapeuten zusammen in welchem Stadium einer Therapie eine Handgelenktorthese oder nur eine
Handgelenkbandage eingesetzt wird und welche Eigenschaften das Hilfsmittel erfüllen muss, wenn nicht nur ein präventiver Einsatz geplant ist.
Eine optimale Orthese kann leicht angelegt werden und darf im späteren Gebrauch keinesfalls verrutschen, um den optimalen Schutz oder Heilungsprozess zu ermöglichen.
Wann wird eine Handgelenkorthese verordnet?
Sie wird als
Pflegebedarf verordnet, wenn
- mittlere bis starke Verdrehungen (Distorsionen), Verstauchungen oder Zerrungen vorliegen, bei denen auch die Bänder oder Kapseln in Mitleidenschaft gezogen sein können,
- Sehnen- und Gelenkverletzungen eingetreten sind,
- Sehnenscheidenentzündungen gegeben sind,
- Lähmungen/Fallhand auftreten,
- ein Karpaltunnelsyndrom präoperativ ruhig gestellt wird,
- Arthrose oder rheumatische Arthritis Schmerzen in der Bewegung auslösen,
- chronische Reizzustände bestehen bzw.
- auch als postoperative Ruhigstellung und zwar als Gipsersatz.
Die Orthese besteht aus zusammengehaltenen Kunststoffteilen und ist meist leichter und besser gepolstert als Gips, dafür aber auch nicht so leicht individuell formbar. Das Material ist häufig gelocht, um einen bestmöglichen Luftaustausch mit der Haut zuzulassen. Sie sind stabiler als Bandagen, jedoch flexibler einsetzbar als Gipsverbände.
Die richtige Handgelenkorthese wählen
Damit die passende Orthese für die Hand gewählt werden kann, ist auf die korrekte Lage- und Richtungsbezeichnung der Schiene zu achten.Da Hände und Füße gedreht werden können, werden hier besondere Lage- und Richtungsbezeichnungen verwendet. Hier wird eine geforderte Verstärkung einer Handgelenkorthese zur Fixierung bestimmter Stellen als volar (zur Hohlhand hin), dorsal (zum Handrücken hin) oder lateral (seitlich) bezeichnet. Es sind auch dynamische Handgelenkorthesen erhältlich, bei denen die Schienen mit Gelenken versehen sind, die in Biegung und Streckung angepasst und verändert werden können.