Der Mikroskopiernapf als Alternative zum Objektträger für das Einbetten oder Färben von Proben
Im Bereich der
Mikroskopie kommt man je nach Probe oder Präparat nicht alleine mit einem Objektträger zum Ziel, denn die Objekte müssen vorbereitet werden. So sind etwa Gewebeteile oder Kunststoffe mit einem Mikrotom in feine Scheiben zu schneiden, nachdem die Teile vorher - bei nicht ausreichender Härte - gefroren wurden und anschließend in Kunstharz einzubetten. Dafür ist ein Mikroskopiernapf ideal. Das gleiche gilt, wenn Einfärbungen auf spezielle Komponenten der
Probe einwirken sollen, um diese durch einen besseren Kontrast deutlich sichtbarer zu machen. Ein anderer Name für den Mikroskopiernapf ist daher auch Färbeblock oder Blockschale.
Zum Aufbau
Der Mikroskopiernapf ist im Gegensatz zum
Objektträger kein flaches, rechteckiges Glas. Der Napf besteht aus einem rechteckigen, flachen Quader, in den in der Mitte eine meist kugelsegmentförmige Vertiefung mit einem Durchmesser von ca. drei Zentimetern und einer Tiefe von etwas weniger als einem Zentimeter eingeschliffen wurde. Die Napfaußenmaße betragen meist in Länge mal Breite vier mal vier Zentimeter, dem auch der flache Glasdeckel entspricht.
Transparent oder schwarz?
Das Material des Napfes kann aus Glas, Pressglas oder auch schwarz gefärbtem Glas bestehen. Hier trifft man die beste Auswahl entsprechend dem Mikroskopierverfahren für Durchlicht mit transparenten Behältern und für Aufsicht mit lichtundurchlässigen, oft schwarzen, Näpfen. Während die transparenten Mikroskopiernäpfe meist in der Biologie, Histologie oder Zytologie verwendet werden, nutzt man die lichtundurchlässigen Gefäße oft in den Materialwissenschaften, wo Probestücke eine geätzte, polierte oder geschliffene Oberfläche erhalten und dann zu Qualitätszwecken und wegen der Auswirkungen näher untersucht werden müssen.
Pressglas als Material
Unter Pressglas versteht man in mechanisierten Verfahren in Form gepresstes, starkwandiges Natron-Kalk-Glas, welches es schon seit den Anfängen des 19. Jahrhunderts gibt. Natron-Kalk-Glas ist auch unter dem Namen Normalglas als Glassorte bekannt. Quarzsand, Soda und Kalk werden bei Temperaturen von über 1.200 Grad Celsius miteinander verschmolzen. Das transparente Material lässt zwar sehr gut die Lichtwellen durch, wird aber auch von Säuren und Laugen angegriffen.