Pendelkugellager
Sven Gustaf Wingqvist entwickelte diese Wälzlager im Jahr 1907. Pendelkugellager besitzen zwei Kugelreihen in meist wechselseitiger Anordnung, um die Anzahl der Kugeln und damit die Tragfähigkeit zu erhöhen. Im Außenring werden die Kugeln in einer hohlkugeligen Laufbahn geführt. Im Innenring laufen die Wälzkörper in einer zylindrischen oder kegelförmigen Führung in einem Kugelkranz. Unter allen Wälzlagern weisen Pendelkugellager die geringste Reibung auf, wodurch sie bei hohen Drehzahlen leiser und kühler laufen.
Winkeleinstellbarkeit
Aufgrund der hohlkugeligen Laufbahn im Außenring sind Pendelkugellager in der Lage, Fluchtungsfehler wie Lagerversatz und Wellendurchbiegungen auszugleichen. Die Ausgleichung wird durch die Dichtungsform beeinflusst. Nicht abgedichtete Lager sind unter normalen Betriebsbedingungen etwa 4 bis 7 Grad aus der Mittellage schwenkbar, abgedichtete Lager können durch die Dichtung nur bis 2 Grad bewegt werden.
Abdichtung
Die Lager werden mit den üblichen Dichtungen eingesetzt. Die Form und Ausführung der Dichtung beeinflusst die Winkeleinstellbarkeit. Die Dichtungslippen der Gummidichtungen behindern durch Einklemmen und die Labyrinthdichtungen durch Raumbegrenzung die Beweglichkeit.
Bauformen der Lager
Die Pendelkugellage werden mit unterschiedlich breiterem Innenring hergestellt. Durch Bauform bedingt können die Lager mit Hilfe von Zapfenschrauben auf der Welle durch Spannringe, Schrumpfpassung oder andere Möglichkeiten befestigt werden. Aufgrund der teilweise groben Toleranz der Lagerbohrung (J7) sind diese Lager sehr montagefreundlich und für einfache Lagerungen mit handelsüblichen Wellen entwickelt worden.