Reinigungsalkohol ist vielseitig einsetzbar
Reinigungsalkohol ist ein nützlicher Begleiter im Alltag. Ob unverdünnt, verdünnt oder zerstäubt deckt, Reinigungsalkohol umfangreiche Anwendungsbereiche ab. So vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten sind auch seine Namen. Er ist bekannt als Isopropanol, Persprit, Propol, Petrosol oder Avatine. Im Umgang mit Reinigungsalkohol ist Vorsicht geboten.
Ein Alkohol, der viel kann
Reinigungsalkohol besteht im Wesentlichen aus einem siebzigprozentigen Alkohol, dem so genannten Isopropanol. Chemisch korrekt Isopropylalkohol genannt. Andere Bezeichnungen sind auch 2-Propanol oder kurz IPA. Im Destillationsverfahren wird dieser Alkohol zunächst im Vor- oder Nachbrennverfahren gewonnen. Reinigungsalkohol ist eine leicht flüchtige, also bereits bei Zimmertemperatur verdampfende, brennbare und farblose Flüssigkeit, die bei der diffusen Verdampfung einen angenehmen, leicht süßlichen Geruch aufweist. In höheren Konzentrationen oder bei tiefem Einatmen ist allerdings ein charakteristisch beißend-stechender Geruch feststellbar.
Da Isopropanol erst bei -88 °C erstarrt, ist es nahezu unbegrenzt einsetzbar. Der Siedepunkt liegt bei +92 °C. Isopropanol ist in jedem Mischungsverhältnis homogen mit Wasser, Alkoholen und einigen Lösemitteln mischbar. Unterschiedliche Reinigungsalkohole machen sich dies je nach Anwendungsbereich zunutze. Die Flüssigkeit ist leicht entzündlich. Ihre Flamme brennt unter deutlicher Rußbildung.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten des Reinigungsalkohols
Reinigungsalkohol kann direkt auf die zu reinigenden Flächen aufgebracht und dort verrieben werden. Er wirkt desinfizierend. Er kann jedoch auch auf einen Trägerstoff (wie zum Beispiel ein Wolltuch oder einen Wattebausch) aufgebracht werden. Der Trägerstoff wird dann mit diesem Reinigungsalkohol getränkt und mit ihm wird die Verschmutzung von der zu behandelnden Oberfläche abgerieben.
Der auf dem Trägerstoff aufgebrachte Reinigungsalkohol löst Fette, viele
Lacke und Harze sowie sogar Tinte. Entsprechend zerstäubt kann Reinigungsalkohol hervorragend zur Desinfektion in nahezu allen Bereichen des Gesundheitswesens, aber auch Werkstätten eingesetzt werden. Es wirkt als Lösemittel für Fett, Lack und Harz. Auch organische Substanzen entfernt Isopropanol gut. Die Dämpfe dieses
technischen Reinigers wirken betäubend. Sie reizen die Augen und die empfindlichen Schleimhäute. Bei der Anwendung ist stets für einen ausreichenden Luftaustausch zu sorgen.
Anwenungsbeispiele
Für diese Anwendungsfälle eignet sich Reinigungsalkohol unter anderem:
- Entschäumen, sofern Schaumbildung nicht gewünscht ist
- Verdünnung in Kosmetika
- wichtiger Bestandteil in Frostschutz- und Desinfektionsmitteln
- Lackaufbau von Fahrzeugen und Geräten
- in Druckmaschinen
- Lösemittel für ätherische Öle
- Herstellung von Seifen
- Rohstoff für chemische Produktion von Weichmachern und Aceton
- medizinisches Desinfektionsmittel
Praxistipps für den Einsatz von Reinigungsalkohol
Isopropanolhaltige Reinigungsalkohole haben gegenüber Acetaldehyd-haltigen Reinigungsmitteln den sicherheitsrelevanten Vorteil. Sie gelten als wesentlich weniger gesundheitsbelastend. Dennoch ist auf ausreichende Lüftung zu achten und auch darauf, die Reinigungsalkohole nicht auf heiße Flächen (wie zum Beispiel Heizkörper) aufzubringen.
Besonders eignet sich Reinigungsalkohol zum Einsatz in der Feinmechanik, da er Verschmutzungen löst und ihre Aufnahme auf einen Trägerstoff ermöglicht, sich selbst aber verflüchtigt. Insider setzen Reinigungsalkohol in einem Mischungsverhältnis von 50 Prozent destilliertem Wasser und 50 Prozent Isopropanol zum materialschonenden Einsatz von Abspielgeräten bei Schallplatten ein. Im gleichen Mischungsverhältnis unterstützt Reinigungsalkohol die Lackaufbereitung bei (Kraft-)Fahrzeugen und vollbringt dabei wahre Wunder.
Ein Geheimtipp ist der Einsatz von Reinigungsalkoholen bei der
Nagelmodellage nach dem Aushärtungsvorgang unter UV-Licht: Bei diesem Vorgang entsteht eine so genannte Schwitzschicht, die mit Reinigungsalkohol unkompliziert entfernt werden kann.
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