Remote Controller für die unkomplizierte Fernadministration von Serversystemen
Zur Vereinfachung der Serverwartung insbesondere bei umfangreichen Serverinstallationen sind Remote Controller erhältlich, die neben Wartungsaufgaben auch die Überwachung und Steuerung von
Serversystemen aus der Ferne gestatten. Damit ist der Administrator in der Lage, Serverinstallationen in Problemfällen aus der räumlichen Entfernung zu verwalten.
Technische Funktionsweise der Remote Controller
Remote Controller werden entweder als reine Hardware-Lösung oder als kombiniertes Hard- und Software-Paket angeboten. Im Gegensatz zu reinen Softwarelösungen sind Remote Controller als
Schnittstellenkarten in vielen Fällen auf bestimmte Serverbaureihen eines Herstellers abgestimmt und schöpfen daher deren technische Möglichkeiten voll aus. Die Controller werden dabei stets als Einbaukarte in das System angeboten, können jedoch anstelle eines standardisierten PCI-kompatiblen Anschlusses auch herstellerspezifische Verbindungsmöglichkeiten aufweisen, die oft direkt mit dem Motherboard des Servers verbunden werden und proprietäre Steckverbinder besitzen. Alle Remote Controller werden über eine handelsübliche
RJ45-Buchse mit der Außenwelt - also dem Intranet -verbunden. Einige hochwertige Systeme besitzen darüber hinaus serielle RS232-Schnittstellen. Über die unterschiedlichen Anschlüsse werden die gängigen Netzwerkprotokolle wie TCP/IP, UDP/IP, SNMP oder HTTP unterstützt. Die Remote Controller werden dabei von einem fernen Personal Computer aus entweder webbasiert oder über eine Terminalkonsole angesteuert. Sie weisen je nach Modell und Wartungsmodus auch Verschlüsselungsmechanismen auf, die ein Abhören der übertragenen Daten durch Dritte unmöglich machen. Während bei webbasierten Systemen auf dem kontrollierenden Personal Computer keine Software außer einem standardkonformen Webbrowser installiert sein muss, sind für die Wartung und Überwachung eines Servers mithilfe des Remote Controllers bei Terminalverbindungen spezielle Programme nötig, die auf dem Kontrollrechner konfiguriert sein müssen.
Remote Controller besitzen eine eigene Firmware sowie teilweise einen darin integrierten Webserver. Dieser ermöglicht eine bequeme Verwaltung des Servers mit grafischer Oberfläche. Sie stellen also keine einfache herkömmliche Einschubkarten dar, sondern bilden ein autonomes System im Server. Die Remote Controller lesen die Betriebsdaten des Servers über unterschiedliche, auf der Hauptplatine und in Komponenten verbaute Sensoren aus und können auch durch ein integriertes Nachrichten- und Alarmmanagement den Administrator selbstständig auf Probleme oder Defekte aufmerksam machen. Solche hochwertigen Remote Controller mit eigener Elektronik unterstützen in aller Regel auch das sogenannte Chaining, bei dem ein einziger Remote Controller mehrere Server überwachen kann. Zusätzlich verfügen die meisten Controller-Systeme über eine integrierte Benutzerverwaltung und können mithilfe ihrer Steuerungssoftware auch die auf dem Server installierten Betriebssysteme und Applikationsprogramme überwachen.
Da Serversysteme meist einen längeren Lebenszyklus aufweisen als Desktop-Computer, ist die im Remote Controller vorhandene Firmware durch Flash-Updates modifizierbar. Updates können dabei auch über einen gelegentlich in den Remote Controller integrierten USB-Anschluss installiert werden.
Sonderausstattungen
Für die Wartung und Überwachung sehr komplexer Serverfarmen werden von einigen Herstellern Remote Controller vertrieben, die auch über einen eigenen Videoanschluss verfügen. Diese können dank integrierten Chainings vor Ort mehrere in einem
Serverschrank eingebaute Zentralcomputer vor Ort überwachen, so dass regelmäßige Wartungsaufgaben direkt vor Ort ohne Nutzung eines zusätzlichen Personal Computers wahrgenommen werden können. Die Controller verfügen außerdem meist über USB-Anschlüsse, an die ein
Eingabegerät angeschlossen werden kann. Einige herstellerspezifische Remote Controller sind zudem so konstruiert, dass sie auch solche Server überwachen und warten können, die sich im Stand-By-Modus befinden.
Somit ist im Rechenzentrum und bei größeren Serverinstallationen in jeder Situation eine sichere und zuverlässige Systemwartung möglich, wobei durch die zentralisierte Überwachung von nur einem Ort aus erhebliche Kosten im Vergleich zu dezentralen Lösungen eingespart werden können.