Schneckengetriebe  (267 Angebote unter 18 421 028 Artikeln)Zum Expertenwissen

Mittels Schneckentrieben Kraft im 90-Grad-Winkel übertragen

Schneckentriebe gehören zu den Getrieben und damit zur Antriebstechnik und dienen dazu, von einer Welle mit aufgebrachtem Gewinde, im Fachjargon als Hohlschnecke bezeichnet, zu einem Zahnrad, auch Schneckenrad genannt, die Kraft in der Ebene im 90-Grad-Winkel weiterzugeben. Dreht sich die Welle, wird das Schneckenrad in Rotation versetzt. Zur Bewegung gehört ein Gleiten an den Kontaktstellen und führt bei hohen Übersetzungen zu einem verhältnismäßig geringen Wirkungsgrad. Das Getriebe erhitzt sich dann durch die Reibung und muss gekühlt werden. Den Verschleiß kann man durch den Einsatz von Ölen minimieren.

Vorteile der Schneckentriebe

Aufgrund des geringen Wirkungsgrades arbeitet das Schneckengetriebe sehr leise. Die Verzahnung führt zudem zu einer hohen Belastbarkeit. Schneckentriebe sind da im Einsatz, wo die Kraftübertragung bei Ausfall des Antriebes zum Halten der Last gehemmt oder durch eine niedrige Übersetzung verlangsamt werden soll. Von daher können zusätzliche Bremsen kleiner konzipiert werden, was etwa bei Aufzugsystemen oder Hebeseilen von Kränen platzsparend wirkt.

Das Übersetzungsverhältnis, die Drehzahl

Dieses Verhältnis erhält man, wenn man die Anzahl der Zähne im Schneckenrad durch die Zahl der Gänge, so heißen die Erhebungen auf der Schnecke, teilt. Mit Schneckentrieben sind Übersetzungen bis zu 1000 : 1 möglich. Drehzahlen von 3.000 U/min bis zu 40.000 U/min sind keine Seltenheit und werden über die Zahnanzahl von Schnecke und Rad zusammen berechnet.

Die Bezeichnung Modul

Das Modul sagt etwas über die Verzahnung eines Zahnrades aus. Ein Teil des Durchmessers wird dabei zur Anzahl der Zähne ins Verhältnis gesetzt. Standardisierte Schneckentriebe besitzen eine auf den Normalschnitt bezogene Vorzugsreihe an Maßkombinationen in Millimeter wie etwa 0,2 zu 6 oder 0,3 (zu Beispiel das Schneckenrad-Modul 0,3) zu 10, die in DIN 780 geregelt sind. Schnecke und Schneckenrad müssen immer das gleiche Modul haben, um zu funktionieren.

Selbsthemmende Schneckentriebe

Hier spielt der Winkel zwischen Schnecke und Schneckenrad eine Rolle. Neben dem rechten Winkel in der Waagerechten gibt es auch noch einen Steigungswinkel bzgl. der Welle, an der das Schneckenrad befestigt ist. Ist dieser Winkel kleiner als fünf Grad, kann das Getriebe von Seiten des Schneckenrads nicht angetrieben werden. Dies ist unter Belastung des Schneckengetriebes wichtig, wenn es nicht rückwärts laufen darf, wie es bei einer Bremsunterstützung der Fall ist.