Talkum ist pulverisierter Talk
Für die Fahrradreifen ist Talkum ein wahrer Segen. Er hält den Schlauch geschmeidig und verhindert das Verkleben. Talkum vereinfacht auch die Montage. Seine Gleiteigenschaften sind allgemein bekannt. Weniger bekannt ist, dass das feine weiße Pulver in kosmetischen Pudern eingesetzt wird als Babypuder, in Lebensmitteln und
Lacken.
Verstärkungs-, Füll- und Gleitmittel
Talkum ist ein Magnesium-Silikat-Hydrat, das als wichtiges Verstärkungs-, Füll- und Gleitmittel eingesetzt wird. In Pulverform ist es Wasser abweisend und fühlt sich weich, fast fettig an. Talkum ist die Bezeichnung für pulversierten Talk, der meist farblos ist. Ist das Gestein durch Beimengungen belastet, erscheint es gelblich, grünlich oder grau. Talk ist der Hauptbestandteil von Speckstein und verleiht ihm den namensgebenden fettigen Glanz. Talkum findet seine Anwendung vor allem zur Gummipflege sowie als Polier- und
Gleitmittel. Er reduziert die Reibung und verteilt sich aufgrund seiner sehr feinen Struktur leicht. In Reinigungsmitteln wirkt er als sanfte Scheuersubstanz.
Talkum hat viele Einsatzbereiche
Talkum ist in Wasser, organischen Lösungsmitteln, verdünnten Säuren und Laugen nicht löslich. Auch seine weiche Struktur macht ihn zu einem der vielseitigsten Stoffe.
Talkum in der Industrie
Der größte Einsatzbereich findet sich in der Industrie. In vielen Branchen wird er als Füll- und Verstärkungsmittel eingesetzt. In folgenden Bereichen findet Talkum Anwendung:
- Druckpapier
- Dichtungs- und Fußbodenmassen
- Poliermittel
- Isoliermittel
- Unterbodenschutz
- viele Kunststoffe wie Polystyrol und Polyamid
- Polyesterspachtel
- Fassaden-, Lasur- und Mattfarben
- Korrosionsschutzlacke
- Haftgrund
Talkum in Lebensmitteln
Talkum ist ein Trennmittel und Trägerstoff. Unter der Bezeichnung E 553 b ist er als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Sein Einsatzgebiet beschränkt sich auf Kaugummi, Reis, Würste, Kochsalz, Nahrungsergänzungsmitte, geriebener Käse, Käsescheiben und pulverisierte Trockenlebensmittel. Er ist auch als Trägerstoff für Farbstoffe anerkannt. Talkum umhüllt die Lebensmittel. So verhindert er ein Aneinanderkleben. In pulverförmigen Lebensmitteln unterstützt Talkum die Rieseleigenschaften. Im menschlichen Körper kann Talkum weder verdaut noch aufgenommen werden.
Talkum in der Medizin
Die Pharmaindustrie verwendet Talkum als Gleitmittel für Tabletten und als Grundlage medizinischer Puder.
Talkum in der Kunst
Als wichtigster Bestandteil von Speckstein findet Talk in der handwerklichen Erstellung von Skulpturen. Auch Gebrauchsgegenstände wie Kerzenhalter werden aus Speckstein gefertigt, wie sie bereits von mehreren Tausend Jahren hergestellt und genutzt wurden.
Talkum in der Kosmetik
Talkum ist Bestandteil vieler Kosmetikprodukte. Puder haftet besser auf der Haut, sowohl als dekorative Kosmetik im Gesicht als auch mit desodorierender Wirkung an Füßen oder Achseln. Er ist oft in Babypuder enthalten.
Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Talkum
Die Pulverstäube dürfen nicht eingeatmet werden. Aufgrund ihrer feinen Struktur setzen sie sich schnell in der Lunge ab. Es können Entzündungen der Schleimhäute und auch Lungenentzündungen entstehen. Auch auf der Haut kann sehr feines Talkum zu Entzündungsprozessen führen. Diesen Gefahren kann durch die Verwendung von nicht-faserhaltigem Talkum entgegengewirkt werden. Faserhaltige Talkpulver wirken ähnlich gesundheitsgefährdend wie Asbest. Dem entgegen ist das Talkum wie es kosmetisch oder medizinisch angewendet wird unbedenklich.