Mit der Vollniete für eine sichere Verbindung sorgen
Die Vollniete erhält ihren Namen, weil sie – im Gegensatz zu anderen
Nieten - komplett aus Metall besteht. Sie ähnelt einem Metallzylinder mit einer einseitigen halbrunden Verdickung oder einem Trichter zum Versenken. Es existieren keine weiteren Hohlräume und keine zusätzlichen Spitzen, sie besteht nur aus dem Setzkopf und dem Schaft. Die Verbindung der Bauteile wird durch Umformung des Nietschaftes über einen axialen Druck auf das Schaftende vorgenommen.
Wer verwendet Vollnieten?
Die Verwendung erfolgt heute noch im Leichtbau und im Flugzeugbau, da man anhand des Setzkopfes gut erkennen kann, ob die Bauteile fest verbunden sind. Gerade bei Dauerschwingbelastungen würde sich die Niete erst verformen, bevor sie kaputt geht. Eine optische Prüfung ist hier daher ausreichend. Auch alte Teile, wie Brücken oder Geländer, werden mit Nieten repariert, um ein einheitliches Bild zu schaffen.
Ihre Geschichte
Das Vernieten mit Vollnieten wird oft als älteste Verbindungstechnik angesehen und lässt sich zurück bis in die Bronzezeit verfolgen. Nieten wurden damals auch im Schiffsbau eingesetzt. Auch die Türme der Golden Gate Bridge in San Francisco oder der Pariser Eiffelturm wurden mittels Nietverbindungen erbaut.
Woraus bestehen Vollnieten?
Nieten bestehen aus unterschiedlichen Materialien, da sich unterschiedliche Metalle chemisch und physikalisch angreifen können, was beispielsweise zu Korrosion führt. Nieten können aus Aluminium, Kupfer, Stahl, Messing, Edelstahl A2 und Edelstahl A4 bestehen. Edelstahl A2 lässt sich durch Säure angreifen, während Edelstahl A4 zusätzlich säure- und seewasserbeständig ist. Aluminium, Kupfer und Messing sind weiche Metalle und relativ leicht. Im industriellen Bereich wird meist Stahl verwendet.
Die Kopfform
Die Kopfformen und Nieten unterscheiden sich beispielsweise in Linsen- (
DIN 662), Halbrund- (
DIN 660), Flachrund- (DIN 674) und Senkniete (
DIN 661). Als DIN-Niete oder Industrieniete“werden die klassisch einteiligen Verbindungselemente angesehen, die beidseits des Bauteils bearbeitet werden. Die DIN-Norm-Angabe hat keine Auswirkungen auf den Durchmesser oder die Länge der Vollniete.