Wellenkupplungen - ungeahnten Möglichkeiten
Wissenswertes über Wellenkupplungen
Wellenkupplungen sind sogenannte Wellenverbindungskupplungen.
Vielfach werden Sie auch Servo- oder Ausgleichskupplungen genannt. Wellenkupplungen werden eingesetzt, überall wo die Drehbewegung einer Welle auf ein angrenzendes Wellenelement übertragen werden muss.
Je nach Betriebsbedingungen kann diese Wellenkupplung fest oder während des Betriebes lösbar sein. Dementsprechend wird auch unterschieden zwischen:
- feste Wellenkupplung
- bewegliche Wellenkupplung
- ausrückbare Wellenkupplung
Konstruktiver Tipp hilft dem Praktiker
Gerade der Einbau von Wellenkupplungen ist durch enge Platzverhältnisse nicht einfach.
Deshalb ist es ratsam, immer ausreichend Platz für Montagewerkzeug zu lassen. Auch die Zugänglichkeit zu Befestigungsschrauben sollte beachtet werden.
Die Leistungsfähigkeit
Wellenkupplungen gibt es je nach Beanspruchungsart in verschiedenen Ausführungsformen. Die Kupplungsgröße hängt von den Drehmomenten ab.
Beachtet werden muss, dass Maschinen beim Anlaufen das Anlaufmoment TA übertragen.
Im Dauerbetrieb wird das Lastmoment TL übertragen. Unter dem Lastmoment versteht man die Summe aller Reibmomente der anzutreibenden Maschine und des Momentes der eigenen Last.
Erfahrungsgemäß ist das Anlaufmoment TA größer als das Lastmoment TL. Die genaue Berechnung ist aufwändig.
Für überschlägige Ermittlung dient die Formel *TK = TL x C*.
Der Faktor C gibt an, um wieviel das Anlaufmoment TA erfahrungsgemäß größer als das Lastmoment TL sein muss.
Hier Faktor C zur überschlägigen Ermittlung des größten Momentes:
- 0,25 bis 0,75 bei Kraftmaschinen (z.B. Elektomotor)
- 0,40 bis 1,20 bei Verbrennungskraftmaschinen
Hinweis: Momente sind in Nm angeben.
Die Norm
Allgemein sind Kupplungen unter der DIN 116 genormt. In der DIN 116 sind auch Drehmoment und Drehzahl aufgeführt.
Die Besonderheiten
Wellenkupplungen übertragen Drehmomente von einer Welle auf eine andere. Dadurch ergibt sich, das eine Kupplung grundlegend aus mindestens zwei Teilen besteht. Diese sind auf unterschiedliche Weise verbunden.
Mit der eigentlichen Aufgabe können auch weitere Aufgaben verbunden werden:
- zeitweilige Trennung
- Schutz vor Übetlast
- Trennen und Zuschalten
- Dämpfen von Stößen
Was ist bei Wellenkupplungen zu beachten?
Wie Eingangs beschrieben, gibt es je nach Betriebsfall verschiedene Ausführungen. Diese sind zu bewerten und entsprechend kann die Bestellung erfolgen. Wellenkupplungen sind keine richtungsfestgelegten Kupplungen, sie funktionieren in beide Drehrichtungen.
Besonders sollte die Ausführung der Aufnahmebohrungen für die Wellenenden geachtet werden: Wellenkupplungen sind generell in metrisch oder Zoll erhältlich.
Auch eine Kombination aus unterschiedlichen Durchmessern ist auf Anfrage beim Lieferanten möglich. Fragen Sie danach.
Belastungsfähigkeit
Wellenkupplungen sind enorm belastungsfähig. Wenn das zu übertragende Moment fest steht, kann auf die weiteren zusätzlichen Ausführungsmöglichkeiten eingegangen werden. Das sind z.B.:
- Ganzmetallausführung
- hohe Drehzahl
- Miniaturausführung
- Schmiernippel
- Ausgleichen von Fluchtungsfehlern
- Temperaturbeständigkeit
Die Materialwahl
Wellenkupplungen werden in folgenden Materialien angeboten:
- Stahl
- Aluminium
- Rostfreier Stahl
Für Einsatzgebiete im Laborbereich kann Aluminium verwendet werden. Es sollte aber unbedingt auf die Materialpaarung von Wellenzapfen und Kupplung geachtet werden.
Der Austausch und Lagerhaltung
Wird eine Wellenkupplung ersetzt, ist zu prüfen ob der Durchmesser und das Abstandsmaß der Wellenenden mit dem Bestellteil übereinstimmen. Bei Abweichungen sind auch Bohrungen möglich.
*Fehler beim Einbau:* Unbedingt muss auf festen Sitz aller Klemmschrauben geachtet werden, ansonsten reibt der Wellenzapfen in der Kupplungsbohrung und es erfolgt eine Beschädigung.
Wellenkupplungen sollten unbedingt trocken gehalten werden. Durch Feuchtigkeit können die Bohrungen für die Wellenenden Korrosion ansetzen.