X-Ringe für Fälle, in denen O-Ringe nicht ausreichen
X-Ringe zeichnen sich durch ihre besondere, quaderförmige Gestalt aus, weshalb sie auch unter der Bezeichnung Quadringe bekannt sind. Die Seiten der X-Ringe sind dabei jedoch nicht glatt, sondern konkav geformt, also X-förmig. Diese Form führt zu einer ringförmigen Dichtung mit quadratischem Profil und somit einer doppelt wirksamen Abdichtung. Er findet deshalb in der
Dichtungstechnik Anwendung.
X-Ring für dynamische und statische Abdichtungen
Aufgrund seiner besonderen Profilform wendet man den X-Ring an, wenn der kreisrunde Querschnitt einer
O-Ring-Dichtung nicht mehr zu einer sicheren Abdichtung führt, also wenn dynamische Verbindungen abgedichtet werden müssen. Das spezielle Profil des X-Rings verhindert das Verdrillen oder Verdrehen der Dichtung innerhalb der Nut. Anwendungsgebiete sind daher insbesondere Abdichtungen von Buchsen und Flanschen in radial- oder axial-statischer Form. Darüber hinaus eignen sich X-Ring-Dichtungen zur zuverlässigen, dynamischen Abdichtung beweglicher Bauteile an Wellen und Spindeln und sonstiger Elemente mit rotierenden Bewegungen.
Vorteile der X-Ringe gegenüber O-Ringen
Gegenüber herkömmlichen O-Ringen weisen der X-Ringe neben der doppelten Wirksamkeit verschiedene weitere Vorzüge auf. So kommen sie mit einer geringeren Vorpressung aus. Dadurch sind X-Ringe bei dynamischem Einsatz einer geringeren Reibung ausgesetzt. Zudem wird die Dichtwirkung durch den Systemdruck erhöht, der sich gleichmäßig zu allen Seiten ausdehnt. Das hat einen geringeren Verschleiß und somit eine längere Lebensdauer und längere Wartungszyklen zur Folge.
O-Ringe neigen im Fall dynamischer Anwendungen zum Verdrillen innerhalb der Nut. Die quaderförmigen X-Ringe kennen dieses Problem nicht, sondern ermöglichen eine gleitende Bewegung. Die insgesamt gleichmäßigere Pressungsverteilung über den quaderförmigen Querschnitt des X-Rings führt zu einer besseren Abdichtungsqualität. Anders als bei O-Ringen bildet sich beim X-Ring an den Dichtflächen kein störender Pressgrat. Vielmehr kann sich zwischen den Dichtlippen ein Schmiermitteldepot bilden, das den Verschleiß reduziert.
X-Ring in Kombination mit Stützringen
Ist der Druck, der auf dem X-Ring lastet, größer als fünfzig bar, so ist der Einsatz eines zusätzlichen Stützringes empfehlenswert. Dasselbe gilt für den Fall, dass es zu starken Druckpulsationen kommt oder große Spaltmaße zu überbrücken sind. Der Einfluss hoher Temperaturen sowie großer Geschwindigkeiten oder Schwingungen lässt sich ebenfalls durch den Stützring reduzieren.
X-Ring – Installationsempfehlungen
Bei der Verwendung von Fluorkautschuk sollte der geringere Toleranzbereich beachtet werden. Vorteilhaft ist in diesem Fall die Verwendung von X-Ringen mit minimaler Dehnung. Im Fall des außen dichtenden Einsatzes ist ein X-Ring mit einem Innendurchmesser, der gegenüber dem Nutgrund geringer ist, vorteilhaft. Wird der X-Ring innen dichtend eingesetzt, sollte sein Außendurchmesser größer als der des Nutgrundes sein. Ist ein axial-statischer Einsatz vorgesehen, so muss der X-Ring an der Seite direkt an der Flanke der Nut anliegen, die dem Druck abgewandt ist.