Der Ausschwingrotor als spezieller Zentrifugeneinsatz
In der Zentrifugation werden Ausschwingrotoren in Tisch- und Standzentrifugen genutzt. Mit RCF wird der Wirkungsgrad der
Zentrifugation angegeben, die nicht nur von den Umdrehungen pro Minute sondern auch anderen Faktoren abhängig ist. Als Beispiel gilt für die Zentrifugation normaler Blutabnahmegefäße oder Urinröhrchen mit Füllungen mit 15 ml, dass eine Umdrehungszahl von 4.000 UpM oder rpm (rounds per minute) zu einem Wirkungsgrad von 2.254 RCF führt. RCF ist eine Abkürzung für „relative centrifugation force“. Sie kann von der Form des
Rotors bei gleicher Umdrehungszahl abweichen.
Warum die Ausschwingrotoren nutzen?
In Forschungs- und Routinelabors ist effizientes und ergebnisorientiertes Arbeiten mit höchster Priorität belegt. Fortschrittliche Labortechnik trägt dazu bei, die Prozesszeiten wesentlich zu verkürzen. Mit Ausschwingrotoren werden für
Mikrotiterplatten, Filterplatten und Blutentnahmegefäße noch verhältnismäßig hohe Zentrifugationswirkungsgrade von bis zu 6.400 RCF erreicht. Im Gegensatz zu den Winkelrotoren richten sich bei den Ausschwingrotoren die Gefäßböden nach außen, so dass keine Flüssigkeit auslaufen kann. Daher kann man in diesem Fall auch im Wege der laborgebundenen medizinischen
Diagnostik die zellulären Elemente des Blutes wie rote und weiße Blutkörperchen oder Thrombozyten am Röhrchenboden sammeln und das darüber liegende Plasma bzw. Serum für gesonderte Blutserumsuntersuchungen vorbereiten. In Senkrechtrotoren wäre das so nicht möglich.
Zum Aussehen
Ausschwingrotoren haben oft von der Mitte ausgehend y-förmig auslaufende Arme, in deren Ende die Gehänge eingesetzt werden. Ein Gehänge ist ein Halter mit Vertiefungen für die Zentrifugengläschen. Von deren Durchmesser hängt es ab, wie viele Röhrchen man in einem Gehänge und damit insgesamt im Ausschwingrotor unterbringen kann; die Zahlen variieren meist zwischen acht, 16, 36, 48 und 120 Röhrchen pro Rotor. Die Gehänge bestehen meistens aus stabilem Kunststoff und schützen so die Zentrifugengläschen neben deren dickem Glas zusätzlich vor Bruch durch die auftretenden Fliehkräfte.