BNC-Kabel für unterschiedliche Breitband-Verbindungen
BNC-Kabel kommen sowohl in der
Netzwerktechnik als auch in der
Unterhaltungselektronik bei der Übertragung von Videosignalen zum Einsatz. Es handelt sich bei BNC-Kabeln stets um zweipolige
Koaxialkabel, die mit einem Innenleiter und einem Kabelschirm versehen sind. Während der Innenleiter oft aus einem starren Kupferkabel besteht, ist der Kabelschirm in aller Regel aus einer geflochtenen Kupferleitung gefertigt.
Die Abkürzung
BNC steht für Bayonet Neill Concelman, dabei handelt es sich um eine in älteren Rechnernetzwerken verbreitete Verkabelungsform.
Die BNC-Kabel haben unterschiedliche Durchmesser (von etwa 1,5 bis ca. 6,5 Millimetern) und weisen Leitungswiderstände von 50, 75 oder 93 Ohm auf. Sie werden in verschiedensten Längen bis hin zu 100 Metern angeboten und sind entsprechend ihrer Einsatzmöglichkeiten nach verschiedenen RG-Normen (Radio Guide) spezifiziert:
BNC-Kabel nach RG58-Norm
Diese Kabel haben einen Leitungswiderstand von 50 Ohm und werden in der Netzwerktechnik vor allem bei älteren Intranets verwendet. Sie können pro Netzwerksegment eine maximale Länge von 185 Metern erreichen und müssen zwischen zwei Arbeitsstationen mindestens einen halben Meter lang sein. Diese als so genannte 10Base2-Technologie bezeichnete Infrastruktur überträgt Daten mit einer maximalen Geschwindigkeit von zehn Mbit/sec. und ist in einer Bustopologie realisiert.
Die BNC-Kabel werden zur besseren Knicksicherheit mit so genannten Knickschutztüllen versehen und mit einem drehbaren
BNC-Stecker an einen
BNC T-Adapter angeschraubt, welches mit seinem mittigen Steg an den Computer angeschlossen wird. Zu Messzwecken können die BNC-Kabel auch mit Bananensteckern oder Krokoklemmen ausgerüstet werden.
BNC-Kabel nach RG59-Norm
Diese BNC-Kabel werden in der Breitbandübertragung beim Kabelfernsehen oder beim Satelliten-TV verwendet. Sie sehen äußerlich genauso aus wie RG58-Kabel, weisen jedoch eine Impedanz von 75 Ohm auf. Daher lassen sich diese Kabel nicht in einem herkömmlichen EDV-Netzwerk nutzen. Sie haben meist einen Durchmesser von etwa 0,6 Zentimetern und sind mit Koaxialsteckern versehen.
BNC-Kabel nach RG62-Norm
Gelegentlich sind in EDV-Netzwerken noch BNC-Kabel nach der RG62-Norm anzutreffen. Diese inzwischen nicht mehr weiterentwickelten so genannten Arcnet-Infrastrukturen bauen ähnlich wie 10Base2-Netze auf Koaxialverbindungen auf. Sie wurden üblicherweise sternförmig angelegt, wobei in der Mitte als Verbindungsglied ein Hub fungierte. Anders als ihre 10Base2-Ethernet-Pendants werden die Arcnet-Verbindungen an den Computern wie auch an den Hubs nicht über T-Stücke realisiert, sondern die BNC-Kabel werden direkt mit den Geräten verbunden über einen handelsüblichen BNC-Stecker mit Drehverschluss. Die Kabel selbst haben einen Wellenwiderstand von 93 Ohm und sind damit ebenfalls nicht kompatibel zu den auf RG58-BNC-Kabeln aufbauenden Infrastrukturen.
BNC-Kabel nach RG174-Norm
Das BNC-Kabel nach der RG174-Norm wird nicht in EDV-Infrastrukturen oder der Unterhaltungselektronik eingesetzt. Es handelt sich bei diesem BNC-Kabeltyp um ein besonders dünnes Micro-BNC-Kabel (2,67 Millimeter Durchmesser), das einen Wellenwiderstand von 50 Ohm aufweist und vor allem in Testumgebungen sowie in HF-Schaltungen verwendet wird. Daher werden RG174-BNC-Kabel auch nicht - wenn sie vorkonfektioniert geliefert werden - mit herkömmlichen BNC-Steckern versehen, sondern mit MCX- oder MMCX-Steckern sowie in Ausnahmefällen auch MC-Card-Steckern. Die BNC-Kabel nach RG174-Standard werden grundsätzlich nicht mit starrem Innenleiter gefertigt, sondern mit einem flexiblen Geflecht, das bessere mechanische Eigenschaften bietet.