Mit dem Printserver drucken im Netz einfach gemacht
In Netzwerken jeglicher Art und Größe verfügen die Arbeitsplätze in aller Regel nicht über lokal
an die einzelnen Computer angeschlossene Geräte zur Druckausgabe,
sondern steuern einen zentral verwalteten Drucker an. Dieser wird
über einen so genannten Printserver betrieben, der die ankommenden Druckaufträge verwaltet
und Statusmeldungen an die jeweiligen Arbeitsplätze zurückmeldet.
Printserver und ihre Anschlussvielfalt
Der Printserver ist in verschiedensten Ausführungen erhältlich. Neben kleineren Systemen,
die direkt an einen Drucker angeschlossen werden und per kabelgebundenem oder drahtlosem
Netzzugang die Kommunikation mit den einzelnen
Workstations herstellen, sind insbesondere
für große, professionelle Drucksysteme, die für Abteilungen oder ganze Betriebe ausgelegt sind,
auch interne Printserver erhältlich. Diese werden nicht über die am Gerät befindliche
Standard-Schnittstelle angeschlossen, sondern über einen eigens dafür vorhandenen
Steckplatz im Drucker oder Drucksystem selbst.
Schnittstellen für Drucker
Gängige Printserver verfügen über Anschlüsse für Drucker mit IEEE 1284-Schnittstelle
(parallele Centronics-Buchse) sowie für Geräte mit USB-Interface. Seltener finden sich
auch Printserver, die einen Druckeranschluss nach RS 232-Standard (serielles, neunpoliges Interface)
bieten. Die Verbindung zum Netzwerk wird meist - bei kabelgebundenen Systemen - über
eine Fast Ethernet-Schnittstelle (100 MBit/sec.) hergestellt, bei leistungsfähigen
Printservern auch über Gigabit Ethernet. Drahtlos arbeitende Printserver werden in
aller Regel mit einer Schnittstelle zu einem 802.11a/g-Netz geliefert. Vereinzelt
sind auch Geräte verfügbar, die kabellose wie auch kabelgebundene Konnektivität simultan
unterstützen.
Protokollarisches
Um möglichst auch in heterogenen Umgebungen mit verschiedenen Systemarchitekturen
und Betriebssystem-Plattformen einsetzbar zu sein,
unterstützen aktuelle Printserver in aller Regel eine Vielzahl von Kommunikationsprotokollen.
So sind unter anderem neben dem SMB-Protokoll (Microsoft Windows) auch LPR-/LPD-Dienste
(Unix und Linux) sowie AppleTalk (Apple) nutzbar. Da die Printserver über eine eigene
Intelligenz verfügen, können die Feineinstellungen vom Systemadministrator in den meisten
Fällen bequem von einer Workstation aus webbasiert vorgenommen werden. Diese Form der
Verwaltung hat den Vorteil, dass unabhängig von der gerade verwendeten
Betriebssystemplattform der Printserver in jedem Umfeld administriert werden kann.
Software-Updates möglich
Meist
besteht die Software des Printservers aus einem speziell angepassten, sehr schlanken
Linux-System, das für die Druckeradministration einen Webserver zur Verfügung stellt.
Damit ist gewährleistet, dass bei der Weiterentwicklung von Standards oder zusätzlich
eingebundener Funktionalität ein Software-Update des Printservers möglich ist.
Multifunktionen
Neben dedizierten Printservern werden auch Kombigeräte angeboten, die zusätzliche
Funktionen beinhalten. So sind mit NAS-Systemen gekoppelte Printserver erhältlich,
die neben der eigentlichen Funktionalität der Druckauftragsverwaltung in sehr großen
Netzen auch Speicherkapazitäten in erheblichem Umfang bieten, so dass bei großem
Druckaufkommen keine Belastung des Netzes auftritt. Diese Geräte sind zusätzlich
meistens in der Lage, über entsprechende Schnittstellen größere Druckerpools zu
verwalten.
Dienen auch als Fax- oder Scan-Server
Herstellerspezifische Printserver, die für die zunehmend beliebten Multifunktionsgeräte
entwickelt wurden, können zusätzlich auch als Fax Server oder
Scan-Server dienen und so den gesamten Funktionsumfang der MFC-Geräte im Netz allen Arbeitsplätzen
zur Verfügung stellen, ohne dass hierfür teure gesonderte Softwarelizenzen erworben
werden müssen.
Tipps zum Kauf von Printservern
- Bei sehr großen Netzumgebungen mit entsprechendem Druckaufkommen lohnt sich der Kauf
kleinerer Printserver meist nicht, da diese mit Fast Ethernet bei sehr druckintensiven
Arbeitsplätzen eine deutlich wahrnehmbare Bandbreitenbegrenzung aufweisen. In solchen Fällen ist
es besser, einen Printserver mit zusätzlicher NAS-Funktionalität oder größerer Speicherkapazität zu
erwerben, der über eine Gigabit-Schnittstelle verfügt.
- Im Zweifelsfall ist beim Kauf eines Printservers immer herstellerunabhängigen externen Lösungen
der Vorzug vor internen Steckkarten zu geben. Die internen Printserver sind in aller Regel stets nur
für ein einziges Druckermodell oder eine einzige Druckerfamilie eines Herstellers konzipiert und
können nicht mit anderen Gerätetypen verwendet werden. Erreicht das jeweilige Druckermodell das
Ende seines Lebenszyklus, ist in der Regel auch der Printserver nicht mehr nutzbar. Externe,
universell einsetzbare Printserver hingegen können zumeist durch Firmware-Updates aufgerüstet
und an neue Betriebsbedingungen angepasst werden, so unter anderem auch bei einem Wechsel
der Netzumgebung.
- Sofern Sie beabsichtigen, ein professionelles Multifunktionsgerät (MFC) mit einem Printserver
auszurüsten, so empfiehlt es sich, zu prüfen, ob für das jeweilige Modell ein interner
Printserver verfügbar ist, der auch die anderen Serverfunktionen abbilden kann (Scan-, Fax-, Mail-Server).
Falls dies der Fall ist, sollten Sie der internen Lösung den Vorzug geben, da mit ihr erhebliche
Lizenzkosten eingespart werden können, die bei der Beschaffung externer Mail-, Fax- oder
Scansoftware entstehen würden.
- Ist die Beschaffung eines drahtlosen Printservers vorgesehen, sollten Sie unbedingt
zu einem aktuellen Gerät nach 802.11a/g-Standard greifen. Ältere Modelle nach 802.11b-Spezifikation
stellen nicht nur eine erheblich geringere Bandbreite zur Verfügung, sondern bieten auch deutlich
schwächere Sicherheitsmechanismen. So können diese veralteten Printserver im Netz aufgrund einer
unzureichenden Verschlüsselung zum Einfallstor für unerwünschte Eindringlinge werden.
- Beim Kauf eines Printservers sollten Sie auf die Protokoll-Unterstützung achten. Ältere
Geräte sind oft nicht in der Lage, aktuelle Protokolle ausreichend zu unterstützen, was im
Extremfall zu Datenverlusten führen kann. Auch die Möglichkeit eines Flash-Updates ist
hier zu beachten, um solche Printserver aufzurüsten.