Der Winkelrotor – für eine schräge Lagerung der Gefäße
Unter den Rotoren im allgemeinen gibt es je nach Ausführung für die
Zentrifugation unterschiedliche Lagerungsarten für die Probengefäße: In
Topfrotoren stehen die Gefäße senkrecht, in Ausschwingrotoren hängen sie senkrecht und gehen während der Rotation des
Rotors in die Waagerechte über und im Winkelrotor stehen die Röhrchen in festem oder wählbaren Winkel, der meist bei 23- oder 45-Grad liegt.
Zur Beschreibung
Der Winkelrotor ist ein Einsatz für eine Zentrifuge und besitzt Bohrungen in bestimmten Winkeln, in die man die Proben- bzw.
Zentrifugengefäße einsetzen kann. Der runde und oft konisch zulaufende Körper besteht entweder aus Kunststoff oder aus Metall, der Deckel aus Sicherheitsgründen dagegen fast ausschließlich aus Metall. Häufig handelt es sich um Leichtmetall. Manchmal sind die Reagenzgefäße schon beim Winkelrotor enthalten. In dem Fall können die Gefäße aus Kunststoff, Glas oder sogar auch Aluminium bestehen. Je höher die Geschwindigkeit der Zentrifuge, desto stabiler müssen die Materialien sein, um Unfälle durch berstende
Probengefäße und Kontaminationen des Umfeldes dann möglichst zu verhindern. Die Rotoren unterscheiden sich untereinander in der Anzahl und der Größe der Probengefäße, die man unterbringen kann. Auf eine gleichmäßige Auslastung des Rotors ist am besten immer zu machen.
Zum Einsatz
Der Winkelrotor ist in der Regel ein Einsatz für eine Laborzentrifuge in den Laboren der Ärzte, Pharmakologen, Mikrobiologen, Lebensmitteltechnikern und Futtermittelkontrolleure. Von den medizinischen Analyseverfahren her ist die Zentrifugation her ideal, wenn man in Körperflüssigkeiten Moleküle nach Zellgrößen sortieren will. In diesem Fall kann man etwa den Hämatokritwert – die Konzentration der roten Blutkörperchen im Blut – nach der Zentrifugation am Röhrchen ablesen. Die Zentrifugen sind aber auch in der Gentechnik und Mikrobiologie in Verwendung. Zum Teil ist dann auf Deckel Wert zu legen, die aerosoldicht sind oder der Biogefahrenabwehr dienen.
Was man beachten sollte
Soweit es sich nicht um einen Festwinkelrotor handelt, muss sich der spezielle für die Analyse erforderliche Neigewinkel am Winkelrotor einstellen lassen bzw. verschiedene Bohrungen in diversen Winkeln zur Verfügung stehen. Der Winkelrotor muss zudem zu den Probengefäßen und zur Zentrifuge passen. Rotoren bestellt man daher am besten in der Regel als Zubehör über den Zentrifugenhersteller.