Die WLAN/ExpressCard - Für mobile Arbeitsplätze unerlässlich
Für Menschen, die viel unterwegs sind und ihr mobiles Büro überall nutzen möchten,
ist eine leistungsfähige drahtlose Anbindung (WLAN) an verschiedene Netze unerlässlich.
Daher bietet es sich an, den mobilen Computer mit Hilfe einer externen WLAN/ExpressCard
für alle Netzstandards vorzubereiten. Insbesondere Außendienstler, die mehrfach täglich an
wechselnden Standorten und oft verschiedensten Netz-Infrastrukturen nutzen, wissen die
Vorteile einer leistungsfähigen Hardware zu schätzen, die
alle gängigen Spezifikationen unterstützt.
Drahtlose Kommunikationskarten
Die handelsüblichen WLAN/ExpressCards sind für den Einsatz in neueren Notebooks konzipiert.
Sie können nicht in Wechselschächten der ersten Generation nach dem PCMCIA-Standard betrieben
werden, sondern setzen in aller Regel einen 34 mm breiten Einschub nach der ExpressCard-Norm
voraus. Für den Einsatz in breiteren CardBus-Schächten sind entsprechende Adapter erhältlich,
die die Nutzung einer WLAN/ExpressCard auch in älteren
Notebooks ermöglichen. Dabei bestehen die
drahtlosen Kommunikationskarten meist aus zwei Komponenten: einer im Einschubschacht befindlichen
Elektronik in einem flachen Metallgehäuse und einer daran angeschweißten Antenne in einer
Kunststoffverkleidung, die über das eigentliche Computergehäuse hinausragt. Bei vielen Modellen
sind in die Kunststoffverkleidung der Antenne noch eine oder mehrere Statusanzeigen integriert,
die über Sende- und Empfangszustände informieren.
Verschiedene Standards von WLAN/ExpressCard
Da sich im Laufe der Zeit im Rahmen der technischen Weiterentwicklung und staatlicher
Vorgaben unterschiedliche Normen für die drahtlosen Netze etabliert haben, ist es von Vorteil,
wenn die WLAN/ExpressCard möglichst viele Spezifikationen unterstützt. Derzeit (Stand Februar 2010)
sind in Europa drei Standards für die mobile Kommunikation gültig:
- 802.11b: Dieser schon in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre entwickelte Standard wird
heute nur noch in kleinen Netzen genutzt. Er bietet eine maximale Datentransferrate von
11 Mbit/sec. und die inzwischen als relativ unsicher nachgewiesene WEP-Verschlüsselung in
verschiedenen Implementationen.
- 802.11g: Der 802.11g-Standard ist als Weiterentwicklung der 802.11b-Norm nicht
nur deutlich schneller, sondern zudem auch mit effizienten Verschlüsselungsverfahren ausgestattet,
die eine sichere Kommunikation aller Beteiligten ermöglichen. Die meisten Netz-Infrastrukturen
bauen derzeit in Europa und Asien auf dem 802.11g-Standard auf.
- 802.11n Draft-2: Dieser Standard bietet bei gleich starker Verschlüsselung
wie sein Vorgänger eine deutlich erhöhte Sende- und Empfangsstärke. Zusätzlich ist durch
verschiedene Hardware-Modifikationen eine bessere Ausleuchtung des Umfelds möglich.
Die Geschwindigkeit der Datenübertragung wurde auf maximal 300 Mbit/sec. erhöht.
- Aktuell kann auch der Standard 802.11ac gewählt werden.
- In den USA und Kanada ist zusätzlich noch der Standard 802.11a verbreitet, der ähnliche
technische Eigenschaften bietet wie die 802.11g-Norm, jedoch anstelle des hierzulande verwendeten
2,4 Ghz-Frequenzbandes das 5 Ghz-Frequenzband nutzt. Durch diesen Unterschied sind WLAN/ExpressCards,
die ausschließlich nach der US-Norm arbeiten, in Europa nur sehr eingeschränkt einsatzfähig.
Empfehlungen für den Kauf einer WLAN/ExpressCard
- Wenn Sie Ihre neue WLAN/ExpressCard in verschiedensten heterogenen EDV-Umgebungen nutzen
wollen, sollten Sie beim Kauf auf eine möglichst breite Unterstützung von Standards achten.
Die Spezifikationen 802.11b und 802.11g werden von nahezu allen Karten unterstützt. Um eine
maximale Investitionssicherheit zu erhalten, sollte die Karte zusätzlich auch mit der Norm
802.11n-Draft-2 (auch oft als 802.11-draft-n bezeichnet) umgehen können.
- Safety first: Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre neue WLAN/ExpressCard die
Kommunikationsverschlüsselung nach den WEP 64-, WEP-128-, WPA- und WPA2-Normen unterstützt.
Karten, die nur alte Standards beherrschen, "sehen" drahtlose Netze, die nach neueren
Spezifikationen arbeiten, nicht, und sind deshalb von der Kommunikation mit diesen ausgeschlossen.
- Sind Sie neben Ihrem europäischen Standort auch oft im US-amerikanischen Raum
tätig und benötigen dort eine drahtlose Netzanbindung, so ist eine WLAN/ExpressCard
zu wählen, die auch den 802.11a-Standard unterstützt. Modelle, die alle Normen unabhängig
von ihrer geografischen Herkunft unterstützen, sind zwar in der Anschaffung kostspieliger
als einfache Karten, gewährleisten dann aber auch die Möglichkeit des weltweiten Einsatzes.
- Sofern Sie permanent in anderen drahtlosen Netzen unterwegs sind, sollte die neue
WLAN/ExpressCard eine leistungsfähige Steuerungssoftware mitbringen, die es erlaubt,
feste Profile zu hinterlegen. Damit kann dann beim Netzwechsel per Mausklick in das
aktuelle Netz gewechselt werden, ohne jedes Mal umständlich die Kommunikationsparameter
von Hand eingeben zu müssen. Für die Betriebssysteme Windows
und MacOS liefern die Kartenhersteller oft solche modellspezifische Software mit, für
Linux ist Standardsoftware erhältlich, die mit verschiedenen Geräten genutzt werden kann.
- Sofern Sie brandneue WLAN/ExpressCards kaufen, die die 802.11n-Draft-2-Spezifikation
unterstützen, sollten Sie sich vor dem Erwerb informieren, welches Antennensystem die
Karten bieten. Sofern hier die MIMO-Technologie zum Einsatz kommt, können Sie mit einer
deutlich verbesserten Sende- und Empfangsleistung rechnen, da durch drei Antennen und
zudem intelligente Signalverarbeitung auch unter problematischen äußeren Bedingungen
noch gut gearbeitet werden kann.
- Wenn der Hersteller in den technischen Daten seiner WLAN/ExpressCard die
Leistungsdaten mit angibt, sollten Sie auf einen möglichst hohen Wert achten.
Hier gilt die Regel: Je höher die in Milliwatt (mW) angegebene Sendeleistung,
desto größer ist die Reichweite.
- Sofern Sie den Kauf einer WLAN/ExpressCard mit einem Anschluss für eine externe Antenne
in Betracht ziehen, so sollte diese über einen genormten Standardanschluss verfügen. Damit können
in aller Regel auch spezielle externe Antennen von Drittherstellern eingesetzt werden, die das
Leistungsverhalten der Karte nochmals deutlich verbessern.