Was zeichnet Laborbekleidung aus?
Laborbekleidung schützt gegen die unmittelbar mit der Laborarbeit zusammenhängenden Gefahren, vor biologischen Risiken, Verletzungen durch den Kontakt mit Chemikalien oder Kontamination mit Strahlen. Außerdem beugt sie umgekehrt in Reinräumen Verschmutzungen durch Partikel von Menschen vor.
Laborkleidung – bietet Schutz vor biologischen Risiken
Durch den Umgang mit biologischen Organismen und Mikroorganismen ergeben sich biologische Risiken und Gefahren. Da diese über Mund, Nase, Ohren, Augen und Hautverletzungen aufgenommen werden und zu letztendlich tödlichem Ausgang führen können, sind besondere Schutzvorschriften zu beachten, vor allen Dingen im Bereich der
Arbeitskleidung. Dabei wird die normale Kleidung komplett gegen Laborbekleidung getauscht. Lange Hosen und festes Schuhwerk sind Pflicht. Ein Kittel und eine
Schutzbrille sind ebenfalls erforderlich. Lange Haare sind zu flechten oder hochzustecken und mit einer Haube abzudecken. Die Hände werden durch spezielle labortaugliche Handschuhe geschützt. Die Arbeitskleidung ist stets von der eigenen Kleidung getrennt aufzubewahren. Der Arbeitgeber kümmert sich um Desinfektion, Reinigung und Instandhaltung der Arbeitskleidung und klärt über die Einhaltung bestimmter weiterer Verhaltens- und Schutzregeln auf.
Laborkleidung – bietet Schutz vor Chemikalien
Laborkittel für den Einsatz in Chemie-Laboratorien schützen den Träger an den bedeckten Stellen bei kurzzeitigem Kontakt mit giftigen, ätzenden oder reizenden Flüssigkeiten in Form von Spritzern oder Tropfen für eine begrenzte Zeit. Der Kittel wird dabei über der normalen Kleidung getragen. Je nachdem, wie die genauen Anforderungen sind, ist eine Kennzeichnung in der Arbeitskleidung nach DIN EN 464 bis 468 vorhanden. Bestimmte Materialanforderungen an einen kurzen Kontakt mit Flammen, wie an einem Bunsen-Brenner, sind nicht berücksichtigt. Dafür gibt es eigene Sicherheitseigenschaften. Eine Schutzbrille und geeignete
Handschuhe sind ebenfalls zu nutzen, um beispielsweise Verätzungen durch Spritzer oder Tropfen vorzubeugen. Die
Laborschuhe sollen im Zehenbereich geschlossen sein und über eine rutschfeste Sohle verfügen.
Laborkleidung und Strahlenschutz
Sehr streng sind die Vorgaben des Gesetzgebers an die Eigenschaften und Materialien der Schutzkleidung, die dem Strahlenschutz dienen. Sie wird zusätzlich getragen. Manchmal ist es erforderlich, dass der Mitarbeiter während des Röntgens in den Strahlenbereich greift, um vielleicht eine Spritze zu geben oder sich in der Nähe des Strahlenfeldes aufhält. Die Schutzkleidung besteht dabei aus Blei, das mit Gummi ummantelt ist. Die Bleistärke beginnt bei 0,25 Millimeter Dicke, über 0,35 bis zu 0,5 Millimeter Dicke, je nach Stärke der Strahlung.
Röntgenhandschuhe bieten einen Rundumschutz und haben eine Länge von mindestens 35 Zentimetern. Zusätzlich sind der Rumpf und die Schultern mit einem entsprechenden Schutzmantel zu bedecken. Bei Röntgenbrillen enthält das Glas Blei und es ist in Deutschland unbedingt auf einen seitlichen Strahlenschutz zu achten. Zusätzlich gibt es auch Patientenabdeckungen für Bereiche, die nicht geröntgt werden, wie Bauchabdeckungen in Form einer
Röntgenschürze.
Reinräume und deren Schutz vor Verunreinigungen
Reinräume sind Räume, in denen die Zahl luftgetragener Partikel so gering wie möglich gehalten wird. Solche Produktionsstätten gibt es in unterschiedlichen Branchen, von der Pharmazie über die Lebensmittel- bis hin zur Halbleiter- oder Raumfahrttechnik. Entwickelt hat sich der Reinraum als kontrollierte Umgebung vermutlich in der Medizin, da in Operationssälen schon früh auf sterile Bedingungen geachtet wurde.
In Reinräumen ist es nicht leicht, die Verunreinigungen durch Menschen trotz spezieller Arbeitskleidung wie Overalls mit Kapuzen,
Überschuhe, Haar- und Mundschutz und Schutzbrillen gering zu halten, auch wenn schon eine hohe Auswahl an
Einwegkleidung erhältlich ist. Es sind zusätzlich unterschiedliche Schleusensysteme ebenso im Einsatz wie spezifische Arbeitsmittel und ausgeklügelte Arbeitstechniken, um die Anzahl durch Menschen verursachter Partikel auf ein Minimum zu reduzieren.